R A M O S , Mel
(eigentlich: Melvin John Ramos)
Geboren:
am 24.07.1935 in Sacramento, Kalifornien
1954
studiert zusammen mit Wayne Thiebaud am Sacramento Junior College
1955 - 1958
Studium am Sacramento State College
1964
erste Einzelausstellung in New York
1966 - 1997
unterrichtet er an der California State University in Hayward.
Mel Ramos ist einer der Hauptvertreter der Pop Art. Neben seinen Comic-Helden wendet Mel Ramos sich Anfang der 60er Jahre einem neuen, den Massenmedien entnommenen Topos zu, der sich bei den
Pop-Artisten zunehmender Beliebtheit erfreut: den Pin-up-Girls.
Im Laufe der nächsten Jahre entwickelt er hierzu verschiedene Varianten. Ob Mel Ramos die Präsentation des weiblichen Körpers als Lustobjekt in Zeitschriften und Magazinen anprangert, also einen
sozialkritischen Ansatzpunkt liefert, oder ob er die pornograhische
Darstellung der Frau als Zeitdokument begreift und glorifiziert, mag dahingestellt bleiben. In den neunziger Jahren entwickelt er fast mythologische Gestalten, halb Ramos, halb Picasso mit Top
Models und Demoiselles d’Avignon mit Spiegelungen und großer Hingabe.
Mel Ramos' druckgrafisches Werk begleitet seine Malerei, nicht immer kontinuierlich und nicht immer zeitgleich, und ergänzt und erweitert sie in vielen Bereichen. Seine Grafik hat wesentlich mit
dazu beigetragen, ihn in Amerika und Europa populär zu machen, und sie
sorgt auch heute, wo noch weniger Gemälde pro Jahr entstehen als früher, immer noch dafür, dass Mel Ramos als obsessiver Liebhaber der Frauen, als Maler der Schönen und Nackten nicht nur
unvergessen, sondern im aktuellen Bewusstsein von Sammlern und an Kunst Interessierten ist. Und er steht mit seiner Obsession in guter Tradition der Kunstgeschichte, in der seit je die Bilder
schöner Frauen eine große Rolle gespielt haben, ob sie nun Maria, Judith oder Leta genannt wurden.
Einzel-Ausstellungen seit 1964 u.a. in:
New York, Los Angeles, Kassel, Köln. San Francisco, Oakland, Sacramento, Zürich, Krefeld, Salt Lake City, Mailand, Philadelphia, Neapel, Frankfurt, Düsseldorf, Wiesbaden, Essen, Lingen, Mannheim,
Kiel, Wien, Bad Homburg
Werke in öffentlichen Sammlungen:
Museum of Modern Art in New York, Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld, San Francisco
Museum of Modern Art, Oakland Art Museum, Indianapolis Museum of Art, Museum
Potsdam, Guggenheim Museum in New York und Neue Galerie in Aachen.
Literatur (Auswahl):
Claridge, L.: Mel Ramos, Gemälde, Zeichnungen und Projekte der Jahre 1969-72,
Darmstadt 1975
Guadagnini, Walter: Mel Ramos, Mailand und Corte Madera, CA, 1999
Letze, Otto (Hrsg.): Mel Ramos, 50 Jahre Pop-Art, Ausstellungskatalog Museum Villa-
Stuck, München. Ostfildern 2010
Mel Ramos, A Twenty-Year Survey, Rose Art Museum, Waltham, MA, 1980
Schepers, Heiner: Mel Ramos - Werkverzeichniss der Druckgrafik, Wien 2002